PHYSIK  IM   KINDERGARTEN
 
                                         - Ein Projekt des Wilhelm-Ostwald-Gymnasiums Leipzig -

 

Mehr Spaß mit Naturwissenschaften – Kinder sollen erkennen, dass die Dinge in unserer Umwelt miteinander verflochten sind und in einem Ursache - Wirkungs-Zusammenhang stehen. Vor jeder Erklärung sollte eine gute Beobachtung stehen – wir wollen lernen, genau hinzusehen ...

Professor Martin Wagenschein forderte eine Rückbesinnung auf den natürlichen Erkenntnisweg – er nennt es den genetischen Weg des Lernens. Lehren muss vor allem die Fähigkeit entwickeln, den Dingen selbstständig und konsequent auf den Grund zu gehen.  Am Anfang steht das Staunen, das Wundern über die Phänomene.

 
    „Auf nichts ist man so stolz, wie auf das, was man seit fünf Minuten weiß“ 
    MARK TWAIN
Seit Beginn des Schuljahres engagieren sich Jungen und Mädchen aus Klasse 7 bis 11 in unserem Projekt. 4 Schülergruppen wählten  geeignete Themen und entwickelten altersgerechte Experimente, deren Ergebnisse für den unvorbereiteten Beobachter alles andere als voraussehbar sind. In 15 Minuten wird der Bogen vom Staunen bis zum Verstehen gespannt. Zur ständigen Verbesserung der Methodik werden die  Präsentationen in den Kindereinrichtungen mit der Video-Kamera dokumentiert. 
   

Unser Ziel ist es nicht, vorgefertigtes Wissen zu liefern - kein Fast-Food für die grauen Zellen. Die Erkenntnis ist vielmehr ein Prozess, den wir begleiten und gestalten wollen. An dessen Anfang stellen wir gern ein verblüffendes Experiment, eine ungewöhnliche Wette oder eine provozierende Frage, denn nichts beflügelt die Phantasie der Kinder so sehr, wie ein Geheimnis.

Leitet Kohle den Strom?

 
 

Kann man den Schall auch sehen?

Während wir mit den Kindern dem Geheimnis auf die Spur kommen, werden kleine Theorien und Modelle entwickelt. Kinder lernen immer dann besonders effektiv, wenn sie das Neue in ihre Erfahrungswelt einordnen können. Ihre Welt ist aber noch eine sehr emotionale – was liegt da näher, als die physikalischen Objekte zu beseelen, ihnen Wünsche und Hoffnungen zu geben.

In unseren Modellen haben die Elektronen kleine Beine und Atome fassen sich an den Händen. Das ist nicht wirklich neu und für einige Methodiker immer noch ein Sakrileg, aber es ist sehr wirkungsvoll.   

   

Projektleitung:  Joachim Brucherseifer; Petra Schupke 

Unterstützung:  AGV Gesamtmetall

                            THINK ING und MINT-EC

                            Förderverein Wilhelm-Ostwald-Gymnasium Leipzig e.V.

Vielen Dank auch an  Herrn Stetzenbach,  der mit seiner engagierten Weiterbildung am 19. und 20.04.2005 in Berlin uns die nötige Begeisterung vermittelt hat.